Hochschule und Arbeitswelt im Wandel: OeAD-Hochschultagung diskutierte Trends in einer global vernetzten Zukunft
Der OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, brachte in einer international ausgerichteten Fachtagung Expertinnen und Experten aus Hochschulen, Wissenschaft, Forschung und Bildungspolitik zusammen. Die jährliche OeAD-Hochschultagung versteht sich als Plattform für Austausch, Analyse und Gestaltung und widmet sich Fragen, die die internationale Hochschullandschaft nachhaltig prägen.
Die OeAD-Hochschultagung 2025 fand am 26. und 27. November an der FH Kufstein Tirol statt. Unter dem Leitthema „Hochschule und Arbeitswelt | Globale Perspektiven“ standen die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen akademischer Bildung und internationaler Arbeitswelt im Mittelpunkt. Ergänzend rückten zwei derzeit besonders dynamisch diskutierte Themen in den Fokus: verantwortungsvolle Internationalisierung sowie die Global Gateway Initiative und die künftigen internationalen Prioritäten der Europäischen Kommission für die Ausgestaltung des Programms Erasmus+ ab 2028.
Wissenschafts- und Forschungsministerin Eva-Maria Holzleitner: „Eine starke, gerechte Hochschullandschaft ist die Grundlage dafür, dass jede und jeder die eigenen Stärken entfalten kann - unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Hintergrund. In einer global vernetzten Welt müssen wir in Österreich und Europa dafür sorgen, dass Wissenschaft frei bleibt und Chancen fair verteilt sind. Internationale Zusammenarbeit darf kein Privileg für wenige sein, sondern gelebte Realität an unseren Hochschulen. Europäische Programme wie Horizon Europe, Erasmus+, der European Competitiveness Fund, die European Universities oder die European Research Area (ERA) unterstützen genau diesen Weg.“
OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice: „Hochschulen sind nicht nur Innovationstreiber, sie sind auch jene Orte, an denen internationale Perspektiven frühzeitig verankert und globale Herausforderungen reflektiert werden. In diesem Sinne ist internationale Mobilität und Kooperation also schon längst keine Kür mehr, sondern eine Notwendigkeit.“
Hochschule und Arbeitswelt: Kompetenzen für eine globale Berufswelt
Wie können Studierende mit den Fähigkeiten für die Jobs von morgen ausgestattet werden? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen werden von Arbeitgebern eingefordert und wie können internationale Studienangebote und Auslandsmobilität deren Entwicklung gezielt fördern? Das Fokusthema beleuchtete zentrale Fragen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Diskutiert wurde unter anderem, wie international ausgerichtete Kooperationsmodelle zwischen Hochschulen und Unternehmen die erfolgreiche Integration von Absolventinnen und Absolventen in globale Arbeitsmärkte unterstützen können. Darüber hinaus wurde die Rolle von Hochschulen als Innovationstreiber hervorgehoben: als Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Arbeitswelt sowie als Orte, an denen internationale Perspektiven frühzeitig verankert und globale Herausforderungen reflektiert werden.
Verantwortungsvolle Internationalisierung: Zusammenarbeit in herausfordernden Zeiten
Das Zusatzthema „verantwortungsvolle Internationalisierung“ griff die Frage auf, wie internationale Kooperationen aktiv, resilient und zugleich sicher gestaltet werden können, insbesondere vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und zunehmender Risiken der missbräuchlichen Verwendung von Forschungsergebnissen. Im Mittelpunkt stand die Verantwortung von Wissenschaftseinrichtungen, weiterhin so offen wie möglich, gleichzeitig aber mit der erforderlichen Vorsicht in der internationalen Zusammenarbeit zu agieren.
Europas globale Rolle: Internationale Partnerschaften und der "Global Gateway"
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Global Gateway Initiative der Europäischen Kommission, die Europas internationale Positionierung in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskooperationen maßgeblich mitgestalten wird. Die Tagung bot Raum, Chancen und Herausforderungen dieses Rahmens gemeinsam zu analysieren und mögliche Auswirkungen auf Hochschulen auszuloten, etwa auch auf künftige Programmausschreibungen der EU im globalen Kontext.
Global Gateway: https://international-partnerships.ec.europa.eu/policies/global-gateway/global-gateway-overview_de
Austausch, Einordnung und Impulse
Die OeAD-Tagung reflektierte komplexe Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven und bot Raum für kritische Diskussionen, praxisnahe Beispiele und strategische Ausblicke. Ziel war es, Impulse für eine zukunftsfähige, global vernetzte Hochschulbildung zu setzen und auch den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis weiter zu stärken.
Geschäftsführer der FH Kufstein Tirol Thomas Madritsch: „Die Ausrichtung der OeAD-Hochschultagung an der FH Kufstein Tirol erfüllt uns mit großem Stolz. Als Gastgeberin möchten wir Impulse setzen, wie Hochschulen internationale Entwicklungen aktiv mitgestalten können. Der Austausch hier am Campus zeigt, wie stark gemeinsame Perspektiven unsere Zukunft prägen.“
Begleitmagazin „Global Connections“
Zur Tagung erschien das OeAD-Magazin „Global Connections“, das vertiefende Beiträge, Interviews und Analysen zu den Schwerpunkten der Hochschultagung bietet: www.oead.at/globalconnections
Zu den Bildern in der APA-Fotogalerie: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39522