Verleihung der Citizen Science Awards 2019
Am 19. November wurden nun die engagiertesten Citizen Scientists gemeinsam mit den Projektleiterinnen und -leitern vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und dem Österreichischen Austauschdienst (OeAD) im Festsaal der Universität Wien ausgezeichnet. Bereits zum fünften Mal konnte man 2019 im Rahmen des Citizen Science Awards bei ausgewählten Projekten mitforschen. 2.100 Personen sind dem Aufruf in diesem Jahr gefolgt, wobei sich ein Großteil dieser engagierten Citizen Scientists in einem der zahlreich angebotenen Workshops besonders intensiv mit dem jeweiligen Forschungsthema auseinandergesetzt hat. Insgesamt wurden den Forscher/innen in den knapp über drei Monaten über 48.000 Beiträge übermittelt.
Bundesministerin Iris Rauskala schickte den tatkräftigen Citizen Scientists ihre Glückwünsche. „Der große Erfolg des Citizen Science Award liegt darin, dass er Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen für Forschung und Wissenschaft begeistern kann. Das rege Interesse am Citizen Science Award zeigt einmal mehr, dass wir mit der Förderung von Citizen Science in Österreich den richtigen Weg eingeschlagen haben. Danke euch allen für das große Engagement“, bedankte sich Rauskala bei den Preisträger/innen für ihren Beitrag, Wissen zu gewinnen. „Wissenschaft kommt dann wirklich bei den Menschen an, wenn sie nicht nur die Ergebnisse präsentiert werden, sondern selbst mitmachen können. Citizen Science ist daher die beste Methode Wissenschaft zu vermitteln“, schließt Petra Siegele, Leiterin der Abteilung Public Science im OeAD an.
Als besonderes Highlight der Festveranstaltung hielt Karina Grömer vom Naturhistorischen Museum eine Keynote zum Thema "Hallstattzeitliches It-Girl mit Soundeffekt – Mit Citizen Science zum Kulturerbe forschen, um ein wertschätzendes Miteinander zu erreichen". Sie organisierte auch eine begleitende Modenschau mit Kleidern aus den verschiedenen Epochen der Geschichte, die die Schülerinnen und Schüler der VS Oberwart und des BG/BRG Tulln begeistert präsentierten.
Die Gewinnerinnen und Gewinner
Insgesamt wurden im Rahmen der Festveranstaltung 15 Schulen bzw. Schulklassen und sieben Einzelpersonen ausgezeichnet. Folgende Schulen wurden geehrt: Die NMS Kals am Großglockner (Tirol), die PTS Im Zentrum (Wien), der Lauder Chabad Campus (Wien), das BRG Hallein (Sbg), die SchülerInnenschule im WUK (Wien), das BORG Radstadt (Sbg), die VS Oberwart (Bgld), das BG Purkersdorf (NÖ), die HLW Freistadt (OÖ), das Wiedner Gymnasium (Wien), das BRG 14 (Wien), die NMS Oberndorf/Melk (NÖ) und das BG/BRG Tulln (NÖ). Die NMS Scharnstein (OÖ) erhielt den Sonderpreis für das kreativste Mitforsch-Video. Für die Schulen gab es Preisgelder von bis zu 1.000 Euro für die Klassenkassa sowie 2.000 Euro für den Sonderpreis. Die Einzelpersonen erhielten Sachpreise, die von den Projekten selbst zur Verfügung gestellt wurden. „Bereits seit fünf Jahren begeistert der Citizen Science Award Menschen in ganz Österreich für Wissenschaft und Forschung. Wissenschaft wird durch das Mitforschen für sie greif- und begreifbar. Projektleiter/innen wiederum gewinnen durch die Mitarbeit der Citizen Scientists völlig neue Perspektiven auf ihren Forschungsgegenstand. Und das ist das Schöne am Citizen Science Award: Hier kommen Wissenschaft, Schule und Gesellschaft in einem für alle Beteiligten gewinnbringenden Wechselverhältnis zusammen“, zeigte sich OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice von der Bedeutung der Initiative überzeugt.
Die sieben Citizen Science-Projekte zu Umwelt, Natur, Fotografie, Sprache und Esskultur
Stadt-Land-Bild (Akademie der bildenden Künste und Universität Wien): Schulklassen erforschten Fotografien aus dem ländlichen Raum.
DreckSpotz (Global2000): Mit dem Projekt sollen langfristige Lösungen für die Müllproblematik in der Natur entwickelt werden.
food_history@exploreAT! (International Centre for Archival Research und Österreichische Akademie der Wissenschaften): Schüler/innen erfragten, fotografierten und dokumentierten Alltagsgeschichte(n) zur Esskultur.
NestCams (Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien): Schulklassen analysierten das Brutverhalten von Graugänsen und Walrappen.
CityOases (Umweltbundesamt): Bewertet wurden Frei- und Grünräume in Wien.
In aller Munde und aller Köpfe – Deutsch in Österreich (Zentrum für Translationswissenschaft, Universität Wien): Thema war die Erforschung der Sprachlandschaft in Österreich.
Flugkünstler gesucht (Veterinärmedizinische Universität Wien/Österreichische Vogelwarte): Bei diesem Projekt wurde das Vorkommen von Mehl- und Rauchschwalben im Bezirk Tulln erforscht.
Mit Citizen Science Wissenschaft nachhaltig stärken
Als Citizen Science wird eine Arbeitsmethode bezeichnet, bei der wissenschaftliche Projekte mit interessierten Bürger/innen durchgeführt werden. Ohne ihre Unterstützung würden Wissenschaftler/innen oft nicht so einfach an die Informationen gelangen. Darüber hinaus bereichern Citizen Scientists die Forschung häufigdurch das Einbringen von völlig neuen Perspektiven.
Der Citizen Science Award wird seit 2015 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert und vom Zentrum für Citizen Science, das bei der OeAD-GmbH angesiedelt ist, koordiniert. Seit dem Start der Initiative haben sich schon über 14.000 Menschen bei 35 Citizen-Science-Projekten eingebracht. Das Zentrum fungiert darüber hinaus als Service- und Informationsstelle, das zur Aufgabe hat, Citizen Science, Open Innovation und Responsible Science bekanntzumachen und weiterzuentwickeln.
Citizen-Science-Award-Tag
Im Vorfeld der Verleihung hatten Interessierte bereits die Gelegenheit, die sieben Forschungseinrichtungen und deren Projekte näher kennen zu lernen. Über 390 Personen nutzten das spannende Angebot am Citizen-Science-Award-Tag und besuchten die Workshops, Führungen und Vorträge an neun Standorten in Wien.
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Nähere Informationen
Rückfragehinweis:
OeAD (Österreichischer Austauschdienst)-GmbH
Mag. Petra Siegele
Leitung Public Science
01/53408-430
petra.siegele@oead.at
www.oead.at