Rückenwind für grenzüberschreitendes ehrenamtliches Engagement junger Menschen
Grenzüberschreitendes ehrenamtliches Engagement junger Menschen im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) sowie anderer nationaler Programme soll erleichtert werden. Das hat der Rat der Europäischen Union soeben mit seiner Empfehlung zur Freiwilligentätigkeit junger Menschen deutlich gemacht.
„Die EU-Jugend- und Mobilitätsprogramme sind eine großartige Ergänzung zur nationalen Arbeit, die es ermöglichen, andere Länder, andere Sprachen und dennoch ein europäisches Gemeinschaftsgefühl zu erleben. Dieses europäische Gemeinschaftsgefühl unter jungen Menschen hat sicherlich auch zur längsten Friedensperiode unter den Ländern der Europäischen Union beigetragen – und ist damit wichtiger denn je“, betont Staatssekretärin Claudia Plakolm.
„Freiwilliges Engagement bildet einen wichtigen Grundpfeiler unserer Gesellschaft und wird bei jungen Menschen immer beliebter. Im Europäischen Jahr der Jugend ist die Stärkung von Freiwilligenarbeit und der Solidarität daher nur zu begrüßen“, hebt OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice die Empfehlung des Rates hervor. Laut EU ist Freiwilligenarbeit eine wichtige Aktivität für Europas Jugend: 34 % der Jugendlichen gaben 2019 an, dass sie in den letzten 12 Monaten an organisierten Freiwilligentätigkeiten teilgenommen haben. Diese Zahl ist kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2011 lag sie bei 24 %. Das Gesamtbudget des Europäischen Solidaritätskorps für den Zeitraum 2021-2027 beläuft sich auf 1 Milliarde Euro. Für Österreich stehen 17 Millionen Euro zur Verfügung.
Unterstützung für Ukraine
ESK-Freiwilligeneinsätze schaffen neue Perspektiven für jungen Menschen, die durch die Pandemie besonders belastet sind. Gleichzeitig wird ein solidarischer Beitrag an der Gesellschaft geleistet. Mehr als 100 Freiwilligenorganisationen aus Österreich und der gesamten EU haben sich außerdem bereit erklärt junge geflüchtete Menschen aus der Ukraine in ihre ESK-Freiwilligenprojekte einzubinden und bis zu einem Jahr zu begleiten. „Auch der OeAD ist hier natürlich Ansprechpartner“, so Calice.
Leichtere Zugänglichkeit, Freiwilligeneinsätze im Klimaschutzbereich und bessere Anerkennung
Der Europäische Rat ermutigt dazu sich mit neuen Formen des Freiwilligenengagements sowie dem Abbau von Barrieren für junge Menschen auseinanderzusetzen und die Freiwilligeneinsätze im Klimaschutzbereich stärker zu forcieren. Auch die Anerkennung von freiwilligem Engagement wird weiter vorangetrieben zum Beispiel mit dem Youthpass, einem Zertifikat und Selbstevaluierungsinstrument aus dem außerschulischen Jugendbereich. Hauptsächlich geht es darum nonformales/außerschulisches Lernen anzuerkennen, für das man oft kein Zertifikat oder Zeugnis erhält - auch Freiwilligendienste fallen darunter.
Der OeAD hat als nationale Agentur für die Umsetzung des Europäische Solidaritätskorps in seiner Funktion als „SALTO European Solidarity Corps Resource Centre“ eine europäische Partnerschaft mit 12 weiteren Agenturen ins Leben gerufen. Ziel dieser europäischen Partnerschaft ist es, europäische Freiwilligeneinsätze langfristig durch engere Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Agenturen zu stärken, weiters der Wissenstransfer und die verstärkte Sichtbarmachung der Wirkung dieser Einsätze.
„Wir sehen in unserer täglichen Arbeit, dass es eine große Nachfrage nach Freiwilligendiensten im In- und Ausland gibt und junge Menschen in Österreich eine hohe Bereitschaft zur Freiwilligentätigkeit haben“, erklärt Ernst Gesslbauer, Direktor für die Programme Europäisches Solidaritätskorps und Erasmus+ im OeAD.
Empfehlung des Europäischen Rates: https://europa.eu/youth/strategy/mobility_en
Europäisches Jahr der Jugend in Österreich: www.solidaritaetskorps.at/jahrderjugend