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Mehr als 45.000 Datensätze für die Wissenschaft: BMBWF und OeAD ehren Citizen Scientists

25.10.2024

Was wächst auf unserem Gründach? Wie nachhaltig sind unsere Lebensmittel? Welche Dialektwörter sind heute noch gebräuchlich? Das sind drei von vielen Forschungsfragen, denen sich diesmal Citizen Scientists bei acht Projekten widmen konnten. Besonders engagierte Citizen Scientists wurden am 24. Oktober 2024 beim 3. Young-Science-Kongress von Österreichs Bildungsagentur OeAD von OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice und Stefan Duscher, Oberrat im BMBWF, ausgezeichnet.

Young-Science-Kongress 2024

Schulen, Familien, Einzelpersonen und erstmals auch Jugendgruppen waren eingeladen, beim Young-Science-Kongress des OeAD an der KPH Wien/Krems, Standort Strebersdorf, in die Welt der Wissenschaft und Forschung einzutauchen. Schulklassen und Lehrpersonen konnten im Rahmen von Workshops, einer Vorlesung und einem Science Parcours mit Forschenden ins Gespräch kommen, aktiv an Projekten teilnehmen und mehr über die Forschungstätigkeit und die Forschenden selbst erfahren. Als besonderer Höhepunkt wurden bei der Verleihung besonders engagierte Schülerinnen und Schüler, Familien und Einzelpersonen vor den Vorhang geholt: Sie haben bei einem von acht ausgewählten Forschungsprojekten mitgeforscht und wurden dafür mit den Citizen Science Awards ausgezeichnet. Außerdem stellten die Preisträgerinnen des Young Science Inspiration Awards Abschlussarbeiten vor, die die Forscherinnen und Forscher inspiriert haben.

Verleihung Citizen Science Award 2024

Beim Mitforschen an den Citizen-Science-Award-Projekten haben Bürgerinnen und Bürger aller Alters- und Bevölkerungsgruppen jedes Jahr vom 1. April bis zum 31. Juli die Möglichkeit, Wissenschaft hautnah zu erleben und in direkten Kontakt mit Forscherinnen und Forschern zu treten. Dieses Jahr wurden acht Citizen-Science-Projekte zum Mitforschen angeboten.

Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) zeigte sich beeindruckt vom großen Engagement der Laienforscherinnen und -forscher: „Der Einsatz und die Beteiligung so vieler Bürgerinnen und Bürger an spannenden Forschungsprojekten ist inspirierend! Dieses Jahr haben über 2.900 Personen mitgeforscht – darunter Schülerinnen und Schüler aus 119 Schulklassen sowie viele weitere engagierte Bürgerinnen und Bürger. Citizen Science bietet die Möglichkeit, Forschung hautnah mitzuerleben und ist damit ein wichtiger Bestandteil unserer Ressortstrategie zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie.“

Es wurden Dialektwörter transkribiert, der Umgang mit Lebensmitteln fotografisch sichtbar gemacht, Aufklärungsvideos über Humane Papillomaviren erstellt, die Verbreitung von ausgewählten Insekten dokumentiert, die Biodiversität am Gründach erforscht, Interviews mit Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern geführt und die Auswirkungen städtischer Hitze und von Extremwetterphänomenen analysiert. Über 45.000 Datensätze warten nun darauf, von den Forschungsteams ausgewertet und analysiert zu werden. 23 Schulen, zwei Familien und sechs Einzelpersonen, die besonders aktiv mitgeforscht haben, wurden nun für ihr Engagement ausgezeichnet.

Folgende Schulen zählen zu den Preisträgern:

Aus Wien: HLTW 13 Wien, GRG15 Schmelz, OMS Pfeilgasse, Diefenbachgymnasium, BRG6 und VS St.Ursula. Aus der Steiermark: HLW FSB Weiz, HBLA für Forstwirtschaft Bruck/Mur und BRG Keplerstraße. Aus Oberösterreich: Adalbert Stifter-Gymnasium Linz, MS Weißenbach an der Enns, HBLA Künstlerische Gestaltung Linz, HAK Eferding, digiTNMS Scharnstein und HLK/HLW Freistadt. Aus Niederösterreich: BG/BRG Tullnerbach – Wienerwaldgymnasium, BG/BRG Stockerau, BRG Perchtoldsdorf und BG und BRG Gmünd. 
Aus Salzburg: PdC BORG Radstadt, Holztechnikum Kuchl und WRG Salzburg. Aus Tirol: RG Schwaz. Die Schulen erhielten vom BMBWF Preisgelder von bis zu 1.000 Euro für die Klassenkassa.

Preisträger/innen in der Kategorien „Einzelpersonen“ und „Familien“:

Aus Kärnten: Rosemarie Maliha und Hannes Goldgruber. Aus Niederösterreich: Florian Mayr, Johannes Reithner und Franz Zeiler und aus Wien Michael Kozlik. In der Kategorie „Familie“ gewannen Familie Schuster aus Wien und Familie Fügenschuh-Hrdlovics aus Tirol. Sie erhielten Sachpreise, gestiftet von den jeweiligen Projekten.

Verleihung Young Science Inspiration Award

Das Finale des Young Science Inspiration Awards 2024 war weiblich – vier junge Frauen haben mit ihren schulischen Abschlussarbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inspiriert. Bei der Themensuche haben die Finalistinnen die OeAD-Young-Science-Themenplattform genutzt und sich Anregungen von aktuellen Forschungsprojekten geholt. Schüler/innen, die diese Plattform genutzt haben, können ihre fertigen Arbeiten jährlich bis 30. April für den Young Science Inspiration Award einreichen. Mit 46 gültigen Einreichungen gab es dieses Jahr so viele Teilnehmer/innen wie noch nie. Jakob Calice, Geschäftsführer des OeAD, war von den diesjährigen Einreichungen sehr angetan: „Beeindruckende 80 Prozent der Arbeiten enthielten einen inspirierenden oder innovativen Aspekt für die Forscher/innen, die an den jeweiligen Themen arbeiten. Ich bin jedes Jahr wieder fasziniert, wie ambitioniert und motiviert Jugendliche ein Thema bearbeiten und beforschen können. Gerade im Hinblick auf ein zukünftiges Studium sind das wertvolle Qualitäten, die sich diese Schülerinnen und Schüler bereits angeeignet haben.“

Eine Jury wählte aus allen Nominierungen noch einmal zwei herausragende schulische Abschlussarbeiten (ehem. Vorwissenschaftliche Arbeiten) und eine Diplomarbeit aus. Diese Jugendlichen hatten dann beim Young-Science-Kongress auf der Bühne vier Minuten Zeit, das Publikum von ihren Arbeiten zu überzeugen und den Publikumspreis zu gewinnen. Julia Dunner und Carla Sark von der Schule HLTW 13 Bergheidengasse machten das Rennen – mit ihrer schulischen Diplomarbeit zum Thema „Die Vermittlung von Finanzwissen an Jugendliche am Beispiel von aktuellen Kriminalfällen in der Wirtschaft (Wire-card und FTX)“ haben sie nicht nur einen Forscher von der FH Joanneum (Graz) überzeugt, sondern auch das Publikum. Sie erhielten zusätzlich zu den 300 Euro, die alle Finalistinnen bekommen, den 100-Euro-Publikumspreis. Sarah Wallner (ehem. Schülerin am BG/BORG St. Johann in Tirol) konnte krankheitsbedingt leider nicht am Finale teilnehmen. Sie erhält den 300-Euro-Scheck auf dem Postweg.

Ausblick

Auch 2025 kann wieder österreichweit beim Citizen Science Award an spannenden Forschungsprojekten mitgearbeitet werden. Es warten wieder Geldpreise für die Klassenkasse und Sachpreise für Familien und Einzelpersonen. Die ausgewählten Projekte sind ab Februar 2025 auf der Young-Science-Webseite des OeAD abrufbar.

Und auch Schüler/innen, die die Young-Science-Themenplattform des OeAD für ihre abschließende Arbeit an einer AHS oder Diplomarbeit nutzen, können wieder bis 30. April für den Young Science Inspiration Award einreichen.

Zu den Fotos der Veranstaltung: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/38345

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