Erasmus+ Award Bildung: Vorhang auf für Innovation und Internationalisierung
Zum sechsten Mal wird der Erasmus+ Award an Mobilitätsprojekte in den Bereichen Schulbildung, Berufsbildung, Hochschulbildung und Erwachsenenbildung sowie strategische Partnerschaften von herausragender Qualität vergeben. Ausgezeichnet werden auch Personen, die sich besonders für das wertvolle EU-Programm Erasmus+ engagieren. Ziel ist es, mit dieser Auszeichnung die hohe Qualität vieler Projekte und Auslandsaufenthalte vor den Vorhang zu holen, die Leistungen der Personen zu würdigen und Inspirationen zu geben.
Die besten Erfolgsgeschichten, Projekte und Partnerschaften wurden am 21. Dezember 2020 von Sektionschefin Iris Rauskala (BMBWF) in Vertretung von Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice und Dobrinka Dimova (Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich) bei einer virtuellen Veranstaltung ausgezeichnet.
Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann ist überzeugt, dass das EU-Bildungsprogramm auch jenseits der physischen Mobilität großen Mehrwert für Menschen in allen Bildungssektoren bringt: „Im Ausnahmejahr 2020 hat man den zusätzlichen Gewinn des EU-Bildungsprogramms kennengelernt. In Zeiten mobiler Einschränkungen haben sich Lehrkräfte, Bildungspersonal, Studierende sowie Schülerinnen und Schüler über die zur Verfügung stehenden EU-Portale sowie via Social Media und Blended Learning ausgetauscht, vernetzt, Projekte entwickelt, geforscht und miteinander kooperiert. Digitale Lernplattformen und Tools zur virtuellen Zusammenarbeit haben sich in den letzten Monaten als zukunftsweisend erwiesen und Europa weiterhin digital in unsere Klassenzimmer, Seminarräume und Büros gebracht.“
Erasmus+ Award Bildung: die Gewinner/innen 2020
Mit dem Erasmus+ Award wurden heuer ausgezeichnet: Der Schulverein der HTL Leoben mit dem Schulprojekt „Verbesserung der Kenntnisse und Kompetenzen für einen modernen Unterricht im 21. Jahrhundert“, die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol mit ihrem Berufsbildungsprojekt „TirolerInnen auf der Walz“, die PH Kärnten mit ihrer internationalen Hochschulmobilität innerhalb der Erasmus+ Programm- und Partnerländer sowie das Science Center Netzwerk mit ihrem Erwachsenenbildungsprojekt „Kompetenzerweiterung an der Schnittstelle formelles/informelles Lernen“. Der Award für die beste Strategische Partnerschaft ging an das Institut für Fahrzeugtechnik der FH JOANNEUM für das Projekt „Engineering Literacy Online”.
Verantwortlich für die Umsetzung des EU-Bildungsprogramms in Österreich ist der OeAD als nationale Agentur für Erasmus+ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und der Europäischen Kommission.
Jakob Calice, Geschäftsführer des OeAD hält fest: „Das Erasmus-Programm zählt für viele EU-Bürgerinnen und -Bürger zu den größten Errungenschaften der EU. Österreichische Bildungseinrichtungen, die am Erasmus-Programm teilnehmen, sind durch ihre Erfahrungen mit transnationaler Zusammenarbeit bereits digital erprobt. Auch im neuen Erasmus-Programm ab 2021 wird Digitalisierung in Form von virtueller Mobilität und Blended Learning eine wesentliche Rolle spielen. Die digitale Mobilität kann so auch internationale Erfahrung für alle jene bringen, die nicht ins Ausland gehen können oder wollen. Dadurch werden noch mehr Menschen in Österreich am Mehrwert des Programms teilhaben und von den Bildungsprojekten und -initiativen profitieren.“
Erasmus+ Botschafter/innen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Die nationalen Erasmus+ Botschafterinnen und Botschafter sind gute Beispiele gelebter Internationalität. Als Botschafter/innen 2020 wurden ausgezeichnet: Markus Kraushofer (Schulbildung), Elfriede Maier (Berufsbildung), Max Schachner (Hochschulbildung) und Gaby Filzmoser (Erwachsenenbildung).
Wettbewerb: Erasmus+ Tagebuch 2020
Ausgezeichnet wurden auch die Gewinner/innen eines Tagebuchwettbewerbs, zu dem der OeAD gemeinsam mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich aufgerufen hatte. Anna Kubin (Schulbildung), Romana Zeitlhofer (Berufsbildung), Luna Aleesha Bas (Hochschulbildung) und Edith Draxl (Erwachsenenbildung) können sich über ÖBB-Reisegutscheine freuen. Sie haben in den letzten Monaten viele Menschen über Facebook an ihren Erlebnissen während ihrer Erasmus+ Auslandsaufenthalte teilhaben lassen.
Neue Programmperiode von Erasmus+ startet 2021
In der neuen Programmperiode 2021–2027 kommen neue Schwerpunkte hinzu: Erstens die Inklusion, mit dem Ziel eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Zweitens soll das Programm unter dem Motto „Green Erasmus“ die negativen Auswirkungen des Reisens auf die Umwelt minimieren und bei den Teilnehmenden ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schaffen. Der dritte Schwerpunkt umfasst die Digitalisierung, die vom Erasmus-Programm verstärkt eingesetzt wird: Der bisherige vorrangig physische Aufenthalt wird um „Virtuelle Mobilität“ erweitert – so kann ein kürzerer Auslandsaufenthalt vorab online angebahnt und danach digital vertieft werden.
Organisatorische Neuaufstellung in Österreich
Mit Beginn der neuen Erasmus+ Programmperiode im Jänner 2021 ist der OeAD sowohl für den Bereich der Bildung als auch Jugend verantwortlich. Dazu kommt auch das Europäische Solidaritätskorps. Das Programm wurde finanziell deutlich aufgestockt: Das Budget beträgt für die neue Periode 2021–2027 europaweit insgesamt mehr als 26 Milliarden Euro.