10 Jahre Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte Wiens im Rahmen der BMB-Wien-Aktion
Seit 2015 ist der Rundgang „Leben und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in Wien“ des OeAD-Programmes ERINNERN:AT fixer Bestandteil des Angebots der Wien-Aktion des Bundesministeriums für Bildung (BMB). Beim Stadtrundgang wird Jugendlichen die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Wiens und ihre Vertreibung im Nationalsozialismus nähergebracht. Jährlich nehmen daran mehr als 1.500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich teil. Seit Beginn haben über 11.000 Jugendliche aus allen Bundesländern auf diesem Weg die jüdische Geschichte Wiens sowie die Ursachen und Folgen des Holocaust in der Leopoldstadt erforscht.
Das Bildungsministerium lud anlässlich des Jubiläums am 16. September 2025 zu einem Gesprächstermin und Stadtrundgang gemeinsam mit dem OeAD und der HTBLVA Anichstraße aus Innsbruck ein.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr: „Angebote wie dieses sind essentielle Bestandteile der österreichischen Erinnerungskultur. Als außerschulischer Lernort bietet er den Jugendlichen einen niederschwelligen und unmittelbaren Zugang zur jüdischen Geschichte Wiens und fördert eine Sensibilisierung gegen Antisemitismus, Ausgrenzung Andersdenkender und Diskriminierungen aller Art, die Sprengstoff für jede Gesellschaft und daher entschieden abzulehnen sind.“
Der zweistündige Rundgang - gemeinsam mit BMB-Sektionschefin Doris Wagner - führt durch den 2. Bezirk zu Orten, die für das jüdische Leben vor 1938 stehen, ebenso wie für Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung während der NS-Zeit. Das Vermittlungsteam des OeAD-Programmes ERINNERN:AT bezieht dabei die Schülerinnen und Schüler aktiv ein: Anhand von Fotografien und Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden verknüpfen die Jugendlichen konkrete Orte mit Lebensgeschichten und historischen Ereignissen. Neben Wissensvermittlung geht es darum, geschichtliche Spuren im eigenen Umfeld wahrzunehmen und zu erforschen. Auch das heutige jüdische Leben in Wien kommt zur Sprache.
„Mit dem Rundgang durch den 2. Gemeindebezirk wollen wir Schülerinnen und Schülern zeigen, wo und wie an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird und welche Spuren der Geschichte sich bis heute finden lassen. Die Gedenkzeichen erinnern uns daran, wohin Antisemitismus und Extremismus führen können und wie wichtig es ist, sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen“, betont Jakob Calice, Geschäftsführer des OeAD.
Anlässlich des Gedenkjahres 1945–2025 begehen das Bildungsministerium und der OeAD das zehnjährige Bestehen dieser erfolgreichen Zusammenarbeit. 2025 jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Wiedererrichtung eines demokratischen Österreichs zum 80. Mal. Das OeAD-Programm ERINNERN:AT widmet sich im Jahresschwerpunkt dem Thema „Kriegsende. Befreiung. Neuanfang?“. Der Stadtrundgang ist Teil dieser Initiative.
Weiterführende Informationen zur Wien-Aktion: https://www.bmb.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/pwi/wien/wienaktion.html
Weiterführende Informationen zum Rundgang und zum Jahresschwerpunkt des OeAD: https://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/artikel/rundgang-wien-leben-und-vertreibung-der-juedischen-bevoelkerung-in-wien sowie https://www.erinnern.at/themen/jahresthema-2025-80-jahre-kriegsende-befreiung-neuanfang
Link zur APA-Fotogalerie