OeAD startet Lehrlingskampagne „Lehre ohne Grenzen“
Die Europäische Kommission fördert bereits seit 1995 die Mobilität in der Berufsbildung. Trotzdem wissen viele Unternehmen und Lehrlinge nicht, dass es Erasmus+ auch für sie gibt. Knapp 10.000 österreichische Lehrlinge haben bisher den Blick über den Tellerrand gewagt, und es sollen noch viel mehr werden. Denn es absolvieren noch immer deutlich weniger Lehrlinge einen Auslandsaufenthalt als Schüler/innen oder Studierende. Der OeAD hat daher als nationale Agentur für Erasmus+ die Instagram-Kampagne „Lehre ohne Grenzen“ in Kooperation mit der WKO gestartet. Die Kampagne soll Lehrlinge dazu motivieren, den ersten Schritt zu machen für das Erweitern des eigenen Horizonts und für das Abenteuer Erasmus+.
Bildungsminister Martin Polaschek hebt hervor: „Mobilität, Sprachkenntnisse und internationale Berufserfahrungen bereichern die österreichische Bildungs- und Arbeitswelt. Die Möglichkeit von Lehrlingspraktika bei Unternehmen in ganz Europa erhöhen auch die Attraktivität und die Qualität der dualen Ausbildung. Für Schulen und Ausbildungszentren bedeutet das Erasmus+ Programm eine positive Aufwertung des Bildungsangebotes und bietet einen zusätzlichen Anreiz für junge Menschen, um einen Lehrberuf zu ergreifen. Dadurch werden zusätzliche Bildungs- und Berufschancen geboten und zudem der europäische Gedanke bei Lehrlingen gestärkt.“
OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice streicht die Vorteile für Lehrlinge hervor: „Ein Auslandsaufenthalt bedeutet für einen jungen Menschen in einer Lehrausbildung nicht nur ein Abenteuer. Mit dem Mobilitätsprogramm Erasmus+ haben Lehrlinge die Möglichkeit, in Unternehmen in ganz Europa zu arbeiten und dort wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Das wirkt sich nicht nur positiv auf ihre Ausbildung in Österreich aus, sondern auch auf ihre Karriere. Denn das Erasmus+ Programm stärkt nachweislich das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit junger Menschen, bietet die Möglichkeit, ein anderes Land und dessen Kultur kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und internationale Geschäftsverbindungen zu knüpfen.“
Was für Studierende heute selbstverständlich ist, davor scheuen Lehrlinge oft noch zurück. Neben der Sprachbarriere kommt hinzu, dass vor allem in kleinen Unternehmen ihre Arbeitskraft während des Auslandsaufenthalts fehlt.
Dennoch ist dieser Perspektivenwechsel eine Win-win-Situation für beide Seiten, betont WKO-Vizepräsidentin Amelie Groß: „Es ist nicht nur für die jungen Menschen eine einmalige Erfahrung, auch jedes Unternehmen profitiert von zusätzlichem Know-how und internationalen Netzwerken. Die Auslandserfahrungen und Lernmöglichkeiten durch Erasmus+ bringen neue Ansätze und Sichtweisen in die Unternehmen, die diesen einen ungeheuren Wettbewerbsvorteil verschaffen können.“
Die „Duale Ausbildung“ findet in Österreich an zwei Lernorten statt: Rund 80 Prozent der Ausbildungszeit werden in einem Lehrbetrieb verbracht, rund 20 Prozent an der Berufsschule. Es gibt über 200 Lehrberufe.
Erasmus+
Der OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, ist als nationale Agentur für die Umsetzung von Erasmus+ und des Europäischen Solidaritätskorps verantwortlich. Seit 1995 ermöglichen die EU-Programme Erasmus+ und seine Vorgänger Auslandsaufenthalte für Lehrlinge, Schüler/innen berufsbildender Schulen und Fachkräfte. Seit der Programmperiode 2021–2027 sind Aufenthalte im Berufsbildungsbereich unter bestimmten Voraussetzungen auch weltweit möglich. 2020 wurden erstmals über 1.000 Lehrlingspraktika genehmigt, die noch vor Covid-19 geplant waren. Eine Verdoppelung pro Jahr wird angestrebt.
Kampagneninfos: www.lehreohnegrenzen.at
Social-Media-Kit: www.lehreohnegrenzen.at/mediakit