30 Jahre Bildungskooperation Österreich und Albanien Berufsbildung als Brücke für Europas Zukunft Seit vielen Jahren arbeitet Österreich gemeinsam mit seinen Partnern an der Annäherung der Westbalkanländer an die Europäische Union. Dieser Prozess ist ein zentraler Beitrag zur Friedenssicherung und zur Stabilität in Europa, und für Österreich aufgrund der geografischen Nähe und der historischen Verbundenheit zur Region besonders bedeutsam. Reformen in zahlreichen Politikfeldern sind dafür entscheidend. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei der Bildungsbereich ein, insbesondere jene Bereiche, in denen Österreich international hoch angesehen ist: die berufliche Bildung. Das OeAD-Programm „Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa“ (kurz: BIKO) wurde 1994 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (BMB) gegründet, um Dialog und langfristige Partnerschaften im Bildungsbereich zu stärken. Mit Albanien besteht seit 1995 eine enge Kooperation, daher werden nun 30 Jahre Bildungszusammenarbeit gefeiert. Seit drei Jahrzehnten unterstützt der OeAD mit den vom Bildungsministerium entsendeten Bildungsbeauftragten strategische Reformen im albanischen Berufsbildungssystem und begleitet den Aufbau moderner, arbeitsmarktrelevanter Angebote. Am 25. November 2025 fand in Tirana ein Festakt zur langjährigen Partnerschaft statt – im Beisein von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice sowie den albanischen Vizeministerinnen Orjana Osmani (Bildung) und Olta Manjani (Wirtschaft und Innovation). 30 Jahre Bildungskooperation Österreich und Albanien In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Projekte gemeinsam mit österreichischen Expertinnen und Experten umgesetzt, rund 40 Institutionen, 420 Schulen und ca. 20.000 Teilnehmer/innen profitierten von mehr als 5.500 Aktivitäten. Aus diesen Kooperationen sind exemplarisch entstanden: Übungsfirmen und moderne Ansätze der WirtschaftsausbildungTourismus- und Gastgewerbeausbildung mit neuen Lehrplänen, Unterrichtsmaterialien und QualitätsstandardsIT-Ausbildung nach österreichischem HTL-Vorbild, u.a. der Aufbau der IKT-Schule Tirana (seit 2014) und die Einführung eines neuen Software-Engineering-Lehrplans (2024–2025)Stärkung des betrieblichen Lernens und der Zusammenarbeit zwischen Schulen und UnternehmenRegionale Programme zu Berufsberatung, Qualitätssicherung und Inklusion Diese Initiativen orientieren sich an EU-Prioritäten und unterstützen die Reformprozesse im Rahmen der EU-Annäherung Albaniens. Großprojekte wurden und werden neben Mitteln aus dem Bildungsministerium auch mit Mitteln anderer Fördergeber wie der Austrian Development Agency oder der Stadt Wien umgesetzt.  Für Außenministerin Beate Meinl-Reisinger steht fest: „Bildung ist eine der stärksten Brücken, die wir bauen können: Sie schafft Chancen, stärkt wirtschaftliche Entwicklung und verbindet junge Menschen über Grenzen hinweg. Gerade die berufliche Bildung zeigt, wie europäische Integration im Alltag funktioniert – ganz praktisch, mit modernen Ausbildungswegen, Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben und einem klaren Fokus auf Zukunftskompetenzen. Wenn wir über ein starkes und geeintes Europa sprechen, dann beginnt das hier: bei gut ausgebildeten jungen Menschen, die ihre Zukunft in Europa sehen und mitgestalten wollen.“ Bildungsminister Christoph Wiederkehr: „Die Bildungskooperation mit Albanien unterstützt seit mittlerweile 30 Jahren die erfolgreiche Entwicklung des albanischen Bildungssystems, insbesondere im Bereich der Berufsbildung. Das ist wichtig für den EU-Beitrittsprozess Albaniens und stärkt zugleich die Wirtschaftsbeziehungen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Themenfeldern Tourismus und IT, in denen Österreich seine international anerkannte Expertise einbringt.“  Aktuelle Projekte in Albanien Die laufenden Reformvorhaben sind eingebettet in wesentliche Entwicklungsprioritäten in Albanien, auf nationaler und EU-Ebene.  Digitale Bildung und Ausbau der IT-FachkräfteBetriebliches Lernen und Stärkung der Schule-Wirtschaft-PartnerschaftenGendersensible Schulkultur mit jährlichen Girls DaysBerufs- und Bildungsberatung (im Rahmen des Regionalprojektes Get Ready 4 Job through Career Guidance, 2025-2027) „In den letzten Jahren hat sich das BIKO-Programm in Albanien verstärkt Themen wie Tourismus- und Wirtschaftsausbildung, Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft, betriebliches Lernen, Berufsberatung, digitale Bildung und nachhaltige Schulentwicklung gewidmet. Themen, die auch für Österreich zentral sind“, betont OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice. Mehrwert auch für österreichische Unternehmen Das OeAD-Programm „Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa“ stärkt nicht nur Albanien, sondern auch die österreichische Wirtschaft. Viele österreichische Betriebe sind in Albanien aktiv und profitieren von gut ausgebildeten Fachkräften. Ein langjähriges Beispiel ist die Kooperation mit dem österreichischen Hotel Rogner in Tirana, das seit vielen Jahren betriebliches Lernen von Schülerinnen und Schülern der Tourismusschule Tirana unterstützt. Es ist ein Modell, das für Österreichs duale Ausbildung typisch ist und in Albanien zunehmend verankert wird. Über das OeAD-Programm BIKO Der OeAD begleitet mit seinem Programm „Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa“ (BIKO) seit 1994 systemische Reformen, fördert Reziprozität und stärkt den internationalen Austausch. Das Programm bringt österreichisches Know-how aus Schulen und Pädagogischen Hochschulen in zentrale Zukunftsfelder der Bildung ein, von der Digitalisierung über Fachkräftesicherung bis zu Inklusion, und es erhöht zugleich Österreichs Sichtbarkeit und Wirksamkeit in einer strategisch bedeutsamen Region.  Die Umsetzung des Programms „Bildungskooperation mit Ost- und Südosteuropa“ (BIKO) erfolgt über vier OeAD-Kooperationsbüros, je eines in Tirana (zuständig für Albanien, Kosovo, Nordmazedonien), in Sarajewo (zuständig für Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien), in Chișinău (Moldau) und in Uschhorod (Ukraine). Die Büroräumlichkeiten werden von Partnerinstitutionen vor Ort kostenlos zur Verfügung gestellt. Besondere Bedeutung kommt den Bildungsbeauftragten, die direkt durch das BMB entsandt sind, zu. Sie leiten die OeAD-Kooperationsbüros, welche wesentliche Schnittstellen bei der Umsetzung von maßgeschneiderten Projekten sind. Zu den Projektpartnern zählen die jeweils zuständigen Ministerien für Bildung und Ausbildung im voruniversitären Bereich, Bildungsagenturen, Lehrpersonen-Fortbildungsinstitutionen, regionale Bildungsverwaltungen, Schulen und andere Stakeholder in den Partnerländern und in Österreich. www.bildungskooperation.oead.at Informationsheet: www.oead.at/BIKOAlbanienÖsterreich