Künstliche Intelligenz als Instrument für lebenslanges Lernen nutzen
Bei der vom OeAD organisierten Veranstaltung „Künstliche Intelligenz trifft Erwachsenenbildung: Innovation fördern, Kompetenzen stärken“ am 9. April 2025 in Wien wurde diskutiert, wie die Zukunft in der Erwachsenenbildung aussehen könnte. Angesichts des neuen AI-Acts, der als erstes umfassendes EU-Gesetz zur Regulierung von KI-Systemen Transparenz und Sicherheit gewährleisten soll, stehen Bildungsanbieter vor der Herausforderung, klare Strategien und Mindeststandards zu entwickeln. Auf der Konferenz wurden zahlreiche Praxisbeispiele präsentiert, wie KI den Zugang zu Bildung erleichtern kann. In interaktiven Sessions wurden innovative Projekte vorgestellt – etwa KI-gestützte Werkzeuge für leichte Sprache oder selbstgesteuertes Lernen. Der Methodenmarkt und die Networking-Pools zeigten: KI kann Erwachsenenbildung diverser, inklusiver und zugänglicher machen.
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von EPALE (der E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa) und des 25-jährigen Bestehens des europäischen Erasmus+ Programms für Erwachsenenbildung trafen sich rund hundert Fachleute aus Österreich und dem deutschsprachigen Raum, um über die Rolle von künstlicher Intelligenz in der Erwachsenenbildung zu diskutieren.
KI-Kompetenzen als zentrales Element der „Union of Skills“
Mit der Union of Skills (Union der Kompetenzen) verfolgt die Europäische Kommission unter anderem das Ziel, digitale und technologische Kompetenzen gezielt zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Vor dem Hintergrund der jüngsten PIAAC-Studie der OECD, die alle zehn Jahre weltweit die Kompetenzen von Erwachsenen misst, betont Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner: „Die Ergebnisse der PIAAC-Studie sind wegweisend für die Erwachsenenbildung – in Österreich und in Europa. Sie liefern eine wertvolle Grundlage für nationale bildungspolitische Entscheidungen, die sich eng an europäischen Bildungszielen orientieren.“
10 Jahre EPALE & 25 Jahre Erasmus+: Meilensteine für die Erwachsenenbildung
„Europäische Initiativen haben die Erwachsenenbildung immer innovativer, zugänglicher und zukunftsfähiger gemacht. Künstliche Intelligenz kann ein Motor für Inklusion und Innovation sein. Der Einsatz von KI-gestützten Lernsystemen, adaptiven Lernplattformen oder digitalen Assistenten wird besonders in der Basisbildung, beim Sprachenlernen und in der beruflichen Weiterbildung wertvolle Impulse setzen“, hebt OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice hervor.
Als nationale Agentur für Erasmus+ setzt der OeAD seit 25 Jahren innovative Bildungsprojekte und internationale Kooperationen in der Erwachsenenbildung um. EPALE vernetzt seit einem Jahrzehnt Erwachsenenbildner/innen in ganz Europa und verstärkt erfolgreich die europäische Dimension in der Erwachsenenbildung.
„Generative KI ist nicht vergleichbar mit den technischen Tools, die wir bisher kennen – ihr Einsatz verändert Lern- und Arbeitskulturen, öffnet neue Perspektiven, erfordert aber auch eine kritische Herangehensweise“, so die Expertin für digitale Professionalisierung, Birgit Aschemann, CONEDU, in ihrer Key Note. Die Erwachsenenbildung kann aktiv mitgestalten: KI kann Inklusion, personalisiertes Lernen und demokratische Teilhabe fördern, wobei eigenständiges und kritisches Denken immer im Mittelpunkt stehen.