Anerkennung mitgebrachter Kompetenzen und Qualifikationen Angesichts der zunehmenden Migration aus Drittstaaten ist die Bildungs- und Berufsberatung in Europa mit neuen Fragestellungen konfrontiert. Die Euroguidance-Konferenz, an der über 150 Personen aus der Bildungs- und Berufsberatung teilnahmen, thematisierte die Praxis der Anerkennung von im Ausland erworbenen Kenntnissen und Qualifikationen. Weiters ging es um die Methoden bei der Beratung und Begleitung neu zugewanderter Personen auf dem Weg zu einer Beschäftigung. Veranstalter war das in der Nationalagentur Erasmus+ Bildung (OeAD-GmbH) angesiedelte Euroguidance Zentrum.Zur APA-FotogalerieAnne-Sophie Schmidt (OECD, Abteilung für Internationale Migration) stellte via Online-Zuschaltung die ersten Ergebnisse einer laufenden OECD-Studie zur Integration am Arbeitsmarkt durch Anerkennung (mitgebrachter) ausländischer formaler Qualifikationen im OECD-Ländervergleich vor. Die Ergebnisse der Auswertungen zu den Qualifikationen aus Drittstaaten und Europa, zur Rolle der Sprachkenntnisse sowie zur Praxis der Anerkennung informell erworbener Kompetenzen im Ländervergleich werden Anfang 2017 publiziert werden. Erol Yildiz (Universität Innsbruck, Institut für Erziehungswissenschaft) beleuchtete das Potenzial internationaler Bildungswege der „postmigrantischen“ Generation und plädierte – mit Blick auf den aktuellen Diskurs zur Flüchtlingssituation in Österreich und Deutschland – für einen „postintegrativen“ Zugang, um langfristig die gesellschaftlichen Chancen durch Zuwanderung pragmatisch wahrzunehmen.Wie auf nationaler Ebene die Validierung und Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen erfolgt, darüber informierte Norbert Bichl (AST) als Koordinator der Anlaufstellen für Personen mit im Ausland erworbenen Kompetenzen. Bichl zeigte auf, wie in Österreich durch das System der Anerkennung dem Phänomen der Dequalifizierung, bei welchem eine Berufstätigkeit angenommen wird, die geringere formale Bildungsabschlüsse erfordert, als erworben wurden, entgegen gewirkt wird.Gerhard Krötzl (BMB, Schulpsychologie) referierte darüber, welche Herausforderungen an Schule und außerschulische Beratungsangebote im Bereich der Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf (IBOBB) gestellt werden. Diese Herausforderung ist umso größer als die Anzahl junger Menschen, die von Bildungsbenachteiligung und/oder Arbeitslosigkeit bedroht sind, steigt. Die Arbeitslosigkeit ist bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund besonders hoch. Von Seiten Euroguidance wurden die Möglichkeiten der Antragsstellung im Programm Erasmus+ Bildung sowie das neue Tool www.lerneninösterreich.at vorgestellt, das nationale Europass Zentrum präsentierte das Portfolio der 5 Europass Dokumente www.europass.at.Die Konferenz bot außerdem Methoden- und Diskussionsworkshops sowie die Möglichkeit, im Rahmen des „Methodenmarkts“ europäische und nationale Projekte sowie Beratungsangebote kennenzulernen.  Zur APA-Fotogalerie