Erasmus+ unterstützt Berufsberatung – Das Recht auf Zugang zum Arbeitsmarkt Bildungs- und Berufsberatung spielen eine immer wichtigere Rolle, um Veränderungen am Arbeitsmarkt erfolgreich zu begegnen. Der „Zugang zum Arbeitsmarkt“ für Bürgerinnen und Bürger der EU ist Teil der von Europäischem Parlament, Rat und Kommission proklamierten „Säule sozialer Rechte“. Das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ fördert eine Reihe von Aktivitäten und Beratungsnetzwerken, um Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern. Ernst Gesslbauer (OeAD-GmbH, Leiter der Nationalagentur Erasmus+ Bildung): „In einem sich wandelnden Arbeitsmarkt müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend fähig sein, mit häufigen und tiefgehenden Veränderungen umzugehen. Das Schlüsselwort, Veränderungen im Berufsleben gut zu meistern, lautet ‚Lifelong Guidance‘ – Beratungsangebote vom Berufseinstieg bis in den Übertritt in den Ruhestand.“ Alison Crabb (Europäische Kommission, Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration) erläutert bei der Euroguidance-Fachtagung, dass „Berufs- und Karriereberatung ein Glied in der Kette der bildungspolitischen Prioritäten Europas ist.“ Dazu zählten die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, Integration von Migrant/innen und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt sowie Anerkennung der Kompetenzen, welche Menschen außerhalb der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung erworben haben. „Qualitativ hochwertige lebenslange Beratung ist eine wesentliche Voraussetzung zur Erreichung dieser Ziele“, so Crabb. Andreas Hirschi, Ordinarius für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Bern, forscht zu Möglichkeiten der nachhaltigen Förderung und Unterstützung von beruflichen Karrieren: „Digitalisierung und Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bedingen mehr Eigenverantwortung und Flexibilität in der Laufbahngestaltung. Bildungs- und Berufsberatung können bei der nachhaltigen Gestaltung der Berufslaufbahn unterstützen, indem sie den Fokus auf die Erlangung und Aufrechterhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit legen und Ressourcen sichtbar machen“, sagt Hirschi. Erasmus+ unterstützt eine Reihe von Projekten, die sich mit diesem Thema befassen.  Das von Erasmus+ unterstützte Netzwerk Euroguidance stellte in der Fachtagung „Lifelong Guidance in einem dynamischen Arbeitsmarkt“ am 8. November 2018 in Wien die Frage, durch welche Zugänge Bildungs- und Berufsberatung insbesondere benachteiligte Menschen erreichen kann. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der österreichischen Bildungs- und Berufsberatung präsentierten und diskutierten erfolgreiche Modelle und Projekte, die derzeit umgesetzt bzw. entwickelt werden. Die Fachtagung fand im Rahmen der European Vocational Skills Week statt. Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie