Fachtagung zu Chancengleichheit und Partizipation durch Erwachsenenbildung Erwachsenenbildung ist entscheidend für Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit, soziale Eingliederung und aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Österreich und Europa. Die rund 80 Expertinnen und Experten aus dem Erwachsenenbildungsbereich diskutierten im Rahmen der Tagung, wie Personen aller Bevölkerungsgruppen mit Lernangeboten erreicht werden können und wie Erwachsenenbildung soziale Inklusion fördern kann. Veranstaltet wurde die Fachtagung von der nationalen Koordinierungsstelle der E-Plattform für Erwachsenenbildung (EPALE) und Erasmus+ Erwachsenenbildung. Doris Wyskitensky (BMBWF) präsentierte die EU-Strategie „Weiterbildungspfade – Neue Chancen für Erwachsene“ aus nationaler Sicht. Die Strategie soll Erwachsene unterstützen, die nötigen Grundlagen für Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten, digitale Kenntnisse sowie zusätzliche Kompetenzen zu erwerben, um einen Bildungsabschluss auf Sekundarstufe oder einen vergleichbaren Abschluss erreichen zu können. Österreich verfügt über eine Vielzahl von Angeboten, die sich an Menschen mit Bedarf an Basisbildung richten, darunter der erwachsenengerechte Pflichtschulabschluss sowie die Berufsreifeprüfung. Dennoch gibt es genug zu tun. „Wichtig ist, dass wir einen offenen Zugang haben, damit wir so vielen Betroffenen wie möglich die Chance geben, im Bildungssystem Fuß zu fassen und auch weiter zu gehen“, erklärt Wyskitensky. Anthony Mann (OECD) identifizierte in seiner Keynote Faktoren für den erfolgreichen Erwerb von allgemeinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Lesen, Rechnen, oder das Problemlösen mit Hilfe von Computern. Diese Grundkompetenzen habe Einfluss auf die Teilhabe an der Gesellschaft, für Beschäftigung, Einkommensniveau, Gesundheit. „Studien haben die Bedeutung von Lernkontexten hervorgehoben, eine große Rolle spielt unter anderem der Arbeitsplatz. On-the-job-learning kann für Menschen mit geringen Grundkompetenzen sehr gewinnbringend sein.“ Auch der Wunsch, die eigenen Kinder beim Lernen zu unterstützen, treibt viele Personen an, ihre Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten zu verbessern“, so Mann. Ideenpools boten die Möglichkeit, sich mit Referent/innen, Projektträger/innen und Teilnehmer/innen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Irland und Luxemburg zu vernetzen. Am Programm standen unter anderem die Fragen, wie Senior/innen bei der altersgerechten Gestaltung des öffentlichen Raums miteinbezogen werden, oder wie Trainer/innen Schauspielmethoden zur Förderung von Gleichberechtigung, Inklusion und zur Anti-Rassismus-Arbeit einsetzen können. EPALE, die E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa EPALE ist eine EU-Initiative zur Verbesserung der Qualität der Erwachsenenbildung und Teil des EU-Programms Erasmus+. Die Plattform will qualitätsvolle Arbeit in der Erwachsenenbildung unterstützen, einen starken europäischen Erwachsenenbildungssektor aufbauen und neue Impulse für den Austausch mit anderen europäischen Bildungseinrichtungen geben. Die nationale EPALE-Koordinierungsstelle ist in der OeAD-GmbH angesiedelt. Zur APA-Fotogalerie: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/13408