Guidance 4.0 – Neue Werkzeuge und Fertigkeiten in der Bildungs- und Berufsberatung Neues Berufsbild auf whatchado: 14 Bildungs- und Berufsberater/innen sprechen über ihre Arbeit „Mit der jährlichen Euroguidance-Fachtagung haben wir einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die europäische Dimension in die Landschaft der Bildungs- und Berufsberatung einzubringen“, so Stefan Zotti, Geschäftsführer der OeAD-GmbH. Im Jubiläumsjahr (25 Jahre Euroguidance Netzwerk, 20 Jahre Euroguidance Österreich) kooperiert Euroguidance mit whatchado, um das Berufsbild Bildungs- und Berufsberater/in auf dieser Karriereplattform abzubilden. „Häufig blicken Menschen heute zuerst aufs Smartphone und Angebote im digitalen Raum, bevor persönlicher Kontakt oder Beratung gesucht werden. Dem müssen wir uns stellen; gerade wenn es um Bildungs- und Berufsberatung geht“, ergänzt Ernst Gesslbauer, Leiter der Nationalagentur Erasmus+ Bildung in der OeAD-GmbH. „Dies zeigt sich auch in unserer Kooperation mit der Karriereplattform whatchado. Nun werden auch die Aufgaben von Bildungs- und Berufsberater/innen auf whatchado verständlich“, so Gesslbauer. Was macht ein/e Bildungs- und Berufsberater/in? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten braucht er/sie? Wer profitiert überhaupt von Bildungs- und Berufsberatung? whatchado hat in Zusammenarbeit mit Euroguidance Österreich (OeAD-GmbH) 14 Interviews geführt und wird dieses Berufsbild neu in die Plattform integrieren. Bei diesem Beruf geht es darum, Jugendliche und Erwachsene über berufliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Bildungswege zu informieren, sie zu beraten und bei der Orientierung und bei Entscheidungsprozessen zu begleiten. Barbara Glattauer arbeitet bei den Wiener Volkshochschulen und berät im Rahmen des Projekts „Bildungsberatung in Wien“ Ratsuchende zu Fragen der Bildung und des Lernens. Sie ist eine der Interviewten. Menschen auf der Suche nach einem neuen Job rät sie: „Bleibt dran an eurem Instinkt. Wenn es euch irgendwo hinzieht, dann geht dem nach.“ Allen, die Bildungs- und Berufsberater/in werden wollen, rät sie, zuallererst eine Beratungsausbildung zu absolvieren. Wer sich gerne gemeinsam mit anderen Herausforderungen stellt und Recherchen nicht abgeneigt ist, hat für Glattauer schon wesentliche Fähigkeiten für diesen Job. Ausschnitte aus den Interviews wurden im Rahmen der Euroguidance-Fachtagung am 7. November im Kardinal König Haus in Wien durch Ali Mahlodji, den Co-Founder der Plattform whatchado, präsentiert. „Wie die Welt in zwanzig Jahren aussieht, wissen wir heute nicht, denn diese Geschichte wurde noch nicht geschrieben. Es werden diejenigen diese Geschichte prägen, die in der digitalen Welt verstehen, dass Potenzialentfaltung und Achtsamkeit eines jeden einzelnen Menschen die Fundamente nachhaltiger Bildung sind.“ Die Fachtagung stand heuer unter dem Motto Online-Tools und Online-Beratung in der Bildungs- und Berufsberatung. Was wir von Europa lernen können Estland ist jenes Land, das als Vorreiter in der Digitalisierung gilt. Dies ist auch Kernthema der estnischen Regierung während ihrer derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft. Kairi Valk arbeitet in der Agency for Lifelong Guidance/Foundation Innove in Tallinn. Sie sagt: „Die nationalen Portale in meiner Heimat durchlaufen gerade eine tiefgreifende Erneuerung. Ein Beispiel ist Rajaleidja.“ Dieses Internet-Portal bietet jungen Menschen und deren Eltern sowie Bildungs- und Berufsberater/innen Informationen zu Arbeitswelt, Berufsbildern und Bildungsmöglichkeiten. „Für die Zukunft ist geplant, einen zentralen nationalen Zugang zum Management von Bildungs- und Karriereverläufen für alle Menschen in Estland zu schaffen“, so Valk. Auf der Euroguidance-Fachtagung hat Valk gemeinsam mit Dries Vandermeersch von CLB Brussel Good-practice-Beispiele in E-Governance und E-Guidance vorgestellt. Jaana Kettunen (University of Jyväskylä, Finnland) präsentierte Datenmaterial zur Digitalisierung in der Bildungs-und Berufsberatung, das aktuell in Europa erhoben wurde, sowie Forschungsergebnisse zur Nutzung sozialer Medien in diesem Bereich. Sie zeigte auf, welche zusätzlichen Fähigkeiten und Kompetenzen Berater/innen für die Arbeit mit neuen Medien benötigen. Fünf Workshops am Nachmittag befassten sich mit der Praxis der Online-Bildungsberatung, Gaming als Ansatz für die berufliche Orientierung von Jugendlichen, den Herausforderungen des wachsenden Informationsangebots im Internet sowie der Medienkompetenz, neuen Wegen der Studienberatung und Social Media sowie Online-Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund. Zu den Videos: https://www.whatchado.com/de/jobinfo/berufsberater Zur Nachlese: https://bildung.erasmusplus.at/de/policy-support/euroguidance/veranstaltungen/