25 Jahre Franz Werfel-Stipendienprogramm Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen. (aus: Franz Werfel: „Zwischen Oben und Unten“ Essays) Franz Werfel (1890 bis 1945) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der österreichischen Literatur. Seit 1992 gibt es das Franz Werfel-Stipendienprogramm, das an junge Hochschullehrende der Germanistik vergeben wird, die sich an ihren Heimatuniversitäten im Ausland mit österreichischer Literatur als Schwerpunkt beschäftigen. Ursprünglich an Bewerber/innen aus Mittel- und Osteuropa gerichtet, wird es seit 20 Jahren weltweit ausgeschrieben. Die meisten Stipendiat/innen kommen aus Ungarn, Rumänien, Polen und Tschechien, aber auch aus anderen Ländern wie den USA, Tunesien und Kamerun. Das Franz Werfel-Stipendium ist das „dienstälteste“ Stipendienprogramm der OeAD-GmbH und eines der erfolgreichsten Programme in der internationalen Mobilität. Anlässlich des Jubiläums wurde vom OeAD eine Biobibliographie der „Werfelianer/innen“ – so nennen sich die ehemaligen Werfel-Stipendiat/innen – publiziert. Der Sammelband beinhaltet neben den Bibliographien von 59 Werfelianer/innen aus 17 verschiedenen Ländern Beiträge von Robert Menasse, Lisa Ndokwu, Konstanze Fliedl, Attila Bombitz und Timofiy Havryliv. Jährliches Treffen der Werfelianer/innen in Wien Eine Besonderheit des Stipendienprogramms ist die Nachbetreuung, die unter anderem die jährliche Einladung zu einer wissenschaftlichen Tagung in Wien beinhaltet. Dadurch ist die „Werfel-Community“ auf besondere Weise zusammengewachsen: Die Absolventinnen und Absolventen bilden inzwischen ein internationales Netzwerk und treffen einander bei vielen gemeinsamen Aktivitäten. Aktuell sind es siebzig Personen aus siebzehn verschiedenen Ländern, die diesem Kreis angehören. Veranstaltungsort der diesjährigen Werfel-Tagung vom  27. - 29. April war das Literaturhaus Wien. Im Rahmen der Veranstaltung fand die bereits neunte Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung statt. Die Lesung ist dem langjährigen wissenschaftlichen Leiter des Programms, Wendelin Schmidt-Dengler gewidmet. Es las der ungarische Schriftsteller Peter Nadas aus seinem neuesten Roman „Aufleuchtende Details. Memoiren eines Erzählers“. Begleitet von einer Ausstellung, einer Podiumsdiskussion und Lesungen, wurde das Jubiläum mit Referaten der Werfelianer/innen zum Thema „Literatur als Erotik. Beispiele aus Österreich“ gefeiert. Die Publikation wurde ebenfalls präsentiert. Werfel im Radio Die Radiosendung "25 Jahre Franz Werfel Stipendium – Literatur als Erotik" im Rahmen der Sendereihe "Welt im Ohr" auf ORF Ö1 Campusradio berichtete über die Hintergründe und Besonderheiten des Programms und über die Tagung. Danach diskutierten Jean Boutan und Péter Urbán im Studio unter anderem darüber, was es heißt ein „Werfelianer“ zu sein. Die Sendung kann man hier nachhören. Publikation 25 Jahre Franz Werfel-Stipendienprogramm, Hg: Eva Müllner, Lydia Skarits/OeAD-GmbH, Wien 2017 Die Broschüre ist kostenlos erhältlich. Bei Interesse wenden Sie sich an info@oead.at.