31 neue Gütesiegel für herausragende Lern-Apps wurden nach 114 Evaluationen und Feedback von 2.626 Schüler/innen verliehen OeAD-Aufruf an App-Entwickler/innen und -Anbieter/innen zur Einreichung für die nächste Zertifizierungsrunde Damit Lehrkräfte und auch Eltern möglichst schnell einen Überblick und eine Hilfestellung erhalten, welche innovativen und pädagogisch ausgezeichneten Lern-Apps es gibt, wurde vom BMBWF ein Gütesiegel im Rahmen des 8-Punkte-Plans für digitalen Unterricht ins Leben gerufen. Das Zertifizierungsverfahren hat Österreichs Bildungsagentur OeAD entwickelt und setzt dieses auch um. Die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) ist Partner und Finanzgeber. Den streng geprüften pädagogischen Kriterien entsprechen nunmehr 31 Apps, die seit 1. Juni 2023 die Anzahl der zertifizierten Lern-Apps auf 66 erhöhen. Die neuen 31 Apps gehen aus 114 Evaluationen hervor. Es wurde auch das Feedback von 2.626 Schüler/innen berücksichtigt. Auf www.guetesiegel-lernapps.at werden alle zertifizierten Lern-Apps mit zahlreichen zielgruppenspezifischen Informationen übersichtlich dargestellt. Aufruf zur Einreichung: Neue Zertifizierungsrunde startet App-Entwickler/innen und -Anbieter/innen sind eingeladen, von 1. bis 30. September 2023 ihre Lern-Apps für das Zertifizierungsverfahren 2023/2024 einzureichen. „Qualitätssicherung ist einer der Eintrittsschlüssel für Bildung im Klassenzimmer der Zukunft. Mit dem Gütesiegel für digitale mobile Lernanwendungen gibt es einen Qualitätsnachweis, der Lehrkräfte, Schüler/innen und Eltern dabei unterstützt, sich unter den am Markt befindlichen Lern-Apps zurechtzufinden. Denn sie können sich darauf verlassen, dass hier ein standardisiertes Evaluierungs- und Zertifizierungsverfahren durchlaufen wurde“, betont Jakob Calice, OeAD-Geschäftsführer und Vorstand der Innovationsstiftung für Bildung. Lern-Apps als digitale Hilfsmittel für einen innovativen Unterricht Eine Lern-App ist ein digitales Hilfsmittel, das in seiner Funktion eigenverantwortliche und interessengeleitete Lernaktivitäten wie auch das Lernen im Rahmen des schulischen Unterrichts unterstützt. Schüler/innen können zeit- und ortsunabhängig Lerninhalte u. a. erarbeiten, üben, vertiefen, wiederholen, strukturieren bzw. anwenden und eigene Interessensgebiete verfolgen. Weiters muss eine Lern-App DSGVO-konform sein, darf keine Werbung enthalten. Neu ist seit Juni 2022, dass nicht nur Store-Apps (für iOS und Android im jeweiligen Store verfügbar), sondern auch plattformunabhängige, webbasierte Anwendungen eingereicht werden können. Was sie nicht sein darf, ist bspw. eine Organisations-App (Kalender, To-do-Liste), eine App zur Gestaltung der Lernumgebung oder ein Nachschlagewerk (Formelsammlung, Wörterbuch). Zum Zertifizierungsverfahren werden Lern-Apps für Lernende ab der Sekundarstufe (ab der 5. Schulstufe) zugelassen. www.lernapps.oead.at. Lern-Apps Tagung und Zertifikatsübergabe am 1. Juni 2023 in Wien Für die diesjährig zertifizierten Apps fand die Zertifikatsvergabe am 1. Juni 2023 an der HLMW Michelbeuern statt. Die feierliche Zertifikatsübergabe wurde von Gruppenleiter Martin Bauer für das BMBWF, der Leiterin der Geschäftsstelle der ISB Teresa Torzicky und dem Leiter der OeAD-Referenzstelle für Qualität in der Allgemein- und Berufsbildung Franz Gramlinger durchgeführt. Im Rahmen der ersten Lern-Apps Tagung an der PH Wien wurden im Mai 2022 bereits an insgesamt 35 Lern-Apps die ersten Gütesiegel verliehen. Alle Informationen zu den beiden Tagungen sind online dokumentiert unter https://lernapps.oead.at/de/events. Über das Zertifizierungsverfahren Alle jeweils im September eingereichten Lern-Apps werden zuerst auf ihre Eignung zum Verfahren geprüft. Um zum standardisierten Evaluations- und Zertifizierungsverfahren zugelassen zu werden, muss eine Lern-App einige Voraussetzungen erfüllen. Evaluatorinnen und Evaluatoren sind dabei ausgewählte bzw. geschulte Lehrpersonen aus der Praxis. Sie nutzen die Lern-App mit ihren Schülerinnen und Schülern und bewerten die Lern-App anhand von pädagogisch-didaktischen Kriterien, Funktionalität und mediale Gestaltung, Lernenden-Orientierung und der Rolle der Lehrperson. Zusätzlich geben Schülerinnen und Schüler Feedback zur Verwendung der Lern-App. Auch dieses Feedback fließt als deskriptive Information in die Gesamtbewertung ein. Hat eine App das Evaluationsverfahren positiv durchlaufen, so ist das Zertifikat zwei Jahre gültig, eine Rezertifizierung ist danach (beliebig oft) möglich und vorgesehen. Im laufenden Schuljahr wurden zum ersten Mal Rezertifizierungen der in der Pilotierung zertifizierten Apps erfolgreich durchgeführt. Ergebnisse Gestartet wurde die Entwicklung des Zertifizierungsverfahrens für Lern-Apps im Herbst 2020 mit einer Mini-Testphase. Daraufhin begann die Pilotphase im Sommersemester 2021 mit 60 Evaluationen und 13 zertifizierten Lern-Apps. Im Zertifizierungsverfahren 2021/22 fand die Durchführung von 102 Evaluationen mit 25 Zertifizierungen statt. Aus dem Zertifizierungsverfahren 2022/23 gehen weitere 31 zertifizierte Lern-Apps aus 114 Evaluationen hervor, mit Feedback von 2.626 Schülerinnen und Schülern. Community der Evaluatorinnen und Evaluatoren Um sicherzustellen, dass die Pädagoginnen und Pädagogen, die die Lern-Apps mit ihren Schülerinnen und Schülern testen, optimal auf ihre Aufgabe vorbereitet sind, durchlaufen sie vorab einen Kurs. Die rund 250 eingetragenen User im Moodle-Kurs werden hier auch über aktuelle Informationen im Zertifizierungsverfahren informiert. Um die Community zu stärken, finden sie hier zudem einen Raum für Austausch. https://lernapps.oead.at/de/evaluatorinnen/ Wissenschaftliche Unterstützung Unterstützt wird das Lern-Apps-Team von einem wissenschaftlichen Sounding-Board, einer Gruppe von Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktikern aus den Bereichen Medienpädagogik, Lernen mit digitalen Bildungsmedien und Schule. Die Expertise dieses Sounding-Boards wurde und wird für die Entwicklung des Zertifizierungsverfahrens und die regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung genutzt.