Erasmus+: Europäische Kommission veröffentlicht Aufruf zu den Themen digitale Bildung, Kreativität und Kultur. Die Europäische Kommission reagiert auf die Herausforderungen der COVID-19 Pandemie mit einem zusätzlichen Aufruf: Ab sofort können Projekte zu den Themen „Digitale Bildung“ in der Schul-, Berufs- und Hochschulbildung und „Kreativität und Kultur“ in der Schul- und Erwachsenenbildung sowie im Jugendbereich eingereicht werden. Der OeAD ist als nationale Agentur für die Umsetzung von Erasmus+ Bildung in Österreich auch für diesen Call zuständig und unterstützt damit die Internationalisierung des österreichischen Bildungsstandortes. Bundesminister Heinz Faßmann zeigt sich erfreut: „Zwar ist auch Erasmus+ im Bereich der internationalen Bildungsmobilität von der COVID-19-Pandemie betroffen, das EU-Programm kann aber gleichzeitig helfen, mit innovativen und kreativen Ansätzen gemeinsam aus der Krise zu kommen. Ich begrüße es sehr, dass Erasmus+ unsere Bestrebungen unterstützt, Österreichs Schul-, Berufs- und Hochschulbildung fit für den digitalen Unterricht zu machen.“ Faßmann betont: „Die vielen internationalen Kooperationspartnerschaften österreichischer Schulen und Bildungseinrichtungen im Rahmen von Erasmus+ gehen ungeachtet der Pandemie weiter und sind wichtiger denn je!“ OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice betont: „Für Österreich bedeutet dieser Aufruf rund 3,3 Mio. Euro zusätzlich an EU-Förderung. Mit dem zusätzlichen Erasmus+ Aufruf ergeben sich vielfältige Chancen, um Bildungs- und Ausbildungssysteme auf die Verlagerung auf Online- und Fernunterricht vorzubereiten. Mit Erasmus+ Projekten können Bildungseinrichtungen europaweit gerade jetzt und vor allem in ihren Digitalisierungsbestrebungen voneinander lernen.“ Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Kreativität und Kultur, einem Sektor, der besonders hart von der COVID-19-Krise getroffen wurde. „Wir suchen Projekte, die mit kreativen und kulturellen Aspekten junge Menschen und Fachkräfte in ihrem eigenen kreativen Potential stärken“, so Calice. Ziel ist eine nachhaltige Verbindung zwischen Akteurinnen und Akteuren der Bildung, Ausbildung und Jugend mit dem Kultur- und Kreativsektor. Die maximale Projektfördersumme liegt bei 300.000 Euro pro Projekt, die Projekte können eine Laufzeit zwischen 12 und 24 Monate vorsehen. Weitere Informationen zum Aufruf OeAD initiierte Dialog mit europäischen Mobilitätsagenturen und europäischen Institutionen Der OeAD initiierte am 25. und 26. August einen informellen Dialog mit 22 europäischen Mobilitätsagenturen und den politischen Verantwortlichen der europäischen Institutionen zum neuen Programm. Der Erasmus+ Retreat wurde gemeinsam mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft organisiert. Bei dem virtuellen Treffen tauschten sich Petra Kammerevert (Mitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments), Sophia Eriksson-Waterschoot (zuständige Direktorin der Europäischen Kommission), Maria Höchstädter (Ständige Vertretung Deutschlands, Vorsitz des Bildungsausschusses), Jakob Calice (OeAD-Geschäftsführer) und Ernst Gesslbauer (Direktor für das Programm Erasmus+ Bildung, OeAD) sowie Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Bildungsagenturen und des österreichischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung aus. Die Erwartungen an das neue Erasmus+ Programm sind allgemein hoch. Es soll zukünftig nicht nur eine wichtige Rolle bei der Bewältigung bereits bestehender, sondern auch neuer Herausforderungen, einnehmen. Calice: „Der zusätzliche Aufruf der Europäischen Kommission ist dafür bereits ein klares Zeichen.“ Erleichterter Zugang und Green Erasmus ab dem Jahr 2021 Während die laufende Programmgeneration von Erasmus+ noch stark die Beschäftigungsfähigkeit ins Zentrum rückt, herrschen beim zukünftigen Programm ab 2021 Themen wie Inklusion und „Green Erasmus“ vor. „Was wir in Bezug auf die Mobilität am meisten brauchen, ist Flexibilität – insbesondere in Zeiten von COVID-19. Flexibilität, um physische und virtuelle Mobilität zu kombinieren, Flexibilität, um auf die verschiedenen Bedürfnisse der verschiedenen Teilnehmer/innen und Sektoren einzugehen, Flexibilität in Bezug auf die Dauer der Mobilitäten,“ so Ernst Gesslbauer, Direktor Erasmus+ Bildung im OeAD. Bestehende Plattformen und Netzwerke (z.B. eTwinning und EPALE) können in Kombination mit der Mobilität genutzt werden, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Erasmus+ Bildung in Österreich Verantwortlich für die Umsetzung von „Erasmus+ Bildung“ in Österreich ist der OeAD als nationale Agentur im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und der Europäischen Kommission. Das EU-Programm Erasmus+ und seine Vorgängerprogramme haben seit 1987 über zehn Mio. Menschen mobil gemacht. Darunter mehr als eine Viertelmillion Österreicher/innen, die seit Österreichs Teilnahme 1992 im Ausland gelernt, studiert, gelehrt, geforscht oder ein Praktikum absolviert haben. Derzeit laufen die offiziellen Vorbereitungen auf europäischer Ebene für die nächste Programmperiode (2021–2027) auf Hochtouren.